Bilden Sie sich Ihre Gewissheiten und Meinungen anhand von Interpretationen und Assoziationen? Kommen Sie quasi durch autodidaktisches Stochern im Nebel zu „Wahrheiten“, wobei Sie den Input und die Kritik von Fachleuten ausblenden? Und formulieren Sie Ihre Gedanken auch noch unstrukturiert und wirr? Oder leiden Sie unter Menschen, die so denken und kommunizieren? Dann ist diese Podcastfolge etwas für Sie – denn es ist völlig legitim, von Chaos im Text auf Chaos im Kopf zu schließen. Anhand einer Zuschrift einer Reichsbürgerin zeigt Thilo Baum, warum wir wirre Texte voller Andeutungen, suggestiver Unterstellungen und inflationärer Hervorhebungen nicht ernst nehmen müssen. Zudem formuliert er eine Botschaft an die Absender solcher Konvolute: Ihr habt ein kognitives Problem und alle sehen es außer euch. Und: Es ist nicht die Aufgabe des Mainstreams, euch die Kenntnisse einer qualifizierten öffentlichen Kommunikation beizubringen. Das ist eure Holschuld.

Einige Ausschnitte aus der erwähnten Reichsbürgerpost:

„WELT und ALL“: wirres Schriftbild, das auf Unordnung in den Gedanken hinweist

Post-it mit zutreffender Information, die niemand vermissen würde, stünde sie nicht da; zahlreiche Aktualisierungen sind nötig – und eine zusammenassoziierte scheinbar originelle Idee mit einer Mütze als Erkennungszeichen als „der Gag“: Der Inhalt spricht für die fehlende Fähigkeit, Relevantes und Irrelevantes zu unterscheiden.

Inhaltsverzeichnis ohne Inhaltsverzeichnis, Vorwort nahezu ohne Leerzeilen, dafür aber mit sehr vielen Ausrufezeichen: Indizien für unqualifizierte öffentliche Kommunikation

Links zu dieser Podcastfolge:

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