Behörden und Unternehmen arbeiten so unterschiedlich, wie es nicht unterschiedlicher sein kann: Unternehmen denken zielorientiert und prüfen andauernd, ob die dafür etablierten Prozesse tatsächlich zum Ziel führen. Behörden arbeiten komplett entgegengesetzt: Sie legen Prämissen zugrunde – Regeln, definierte Abläufe –, und was dann geschieht, ist der Verwaltung egal. Setzt also ein Unternehmen am Ergebnis an, also am Ende eines Prozesses, interessieren sich Behörden für den Beginn eines Prozesses. Die öffentliche Verwaltung legt eine Regel zugrunde, die in aller Regel vom Gesetzgeber kommt, und überlässt die Realität dann ihrem Schicksal. Entsprechend führt Verwaltungshandeln immer wieder in Sackgassen – aber es hat keine Folgen, weil niemand prüft, ob das Ergebnis tatsächlich dem Ziel entspricht. Solange wir hier die Mentalität im öffentlichen Dienst nicht ändern, wird niemals ein Bürokratieabbau gelingen, und solange wird Verwaltungshandeln auch niemals bürgernah sein. Doch gerade in einer Krise sollte die Verwaltung ergebnisorientiert handeln.

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