Als kleine Ergänzung zu meiner vorigen Podcastfolge über schriftlichen Durchfall spreche ich heute über Ausrufezeichen und Großbuchstaben. Beide finden sich ja gehäuft in aggressiven und kompromisslosen Texten, die eine Position als gottgegeben darstellen und keinen Widerspruch dulden. Inwiefern? Die Absender glauben, sie müssten ihre ohnehin klaren Sätze noch verstärken, um ihnen weiteren Nachdruck zu verleihen. Weil die Absender damit wie Kinder wirken, die mit dem Fuß aufstampfen, wirkt das Ganze zwar unsouverän, aber reflektierte Menschen erkennen darin nackte verbale Gewalt. Es dürfte kein Zufall sein, dass wir so eine Kommunikation bei Verschwörungsideologen wie Attila Hildmann finden. Wie also setzen Sie das Ausrufezeichen richtig? Brauchen wir es wirklich bei jedem Ausruf und Imperativ? Und wie ist es mit den Großbuchstaben? Podcastfolge für eine angenehmere Unternehmenskommunikation.

Links aus dieser Folge:

Wikipedia-Eintrag über den Knoten „Schotstek“

Hier ein Screenshot der Ausrufezeichen-Inflation in diesem Wikipedia-Eintrag für den Fall, dass jemand den Abschnitt korrigiert:

Der Wikipedia-Eintrag zum Schotstek-Knoten. Darin heißt es: „Richtig und falsch ausgeführt!“ mit Ausrufezeichen. Oder: „Die losen Enden sind auf der gleichen Seite!“ – ebenfalls mit Ausrufezeichen.

Anna Kemper in der „Zeit“ über Menschen, die Ausrufezeichen lieben

Die Netiquette über die Wirkung von Großbuchstaben als Geschrei

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