Einordnung bedeutet nicht, dass wir unseren Senf zu etwas dazugeben und eine Meinung äußern. Einordnung bedeutet, eine unvollständige Information bewertungsfähig zu machen, sie also aufzubereiten zu einer vollständigen Information. Erst dann ist es möglich, dass wir uns eine qualifizierte Meinung bilden. Auf der Basis von hingeworfenen und nicht weiter eingeordneten Informationen bilden sich jede Menge publizistische Laien und Amateure ihre Meinungen und folgen so den heute aktiven Demagogen. Weil durch Einordnung qualifizierte Meinungsbildung möglich wird, hassen Demagogen und Manipulateure die Einordnung: Wer sagt, man könne keinen Krieg gegen eine Atommacht gewinnen, will nicht hören, dass sowohl die Atommacht USA in Vietnam als auch die Atommacht Sowjetunion in Afghanistan jeweils Kriege verloren haben. Insofern ist Einordnung elementar für die Meinungsbildung. Die Fähigkeit zur Einordnung gehört zur redaktionellen Bildung oder auch zur Informationskompetenz. Podcast anhand des „Manifestes für Frieden“ von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer, das voller Halbinformationen ist, die sich durch eine Einordnung anders darstellen, als es im „Manifest“ steht.

Link aus dieser Folge:

Das „Manifest für Frieden“ von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer

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