Kennen Sie Menschen, die sagen, Wirklichkeit und Wahrheit seien relativ? Wir alle hätten unsere eigene Wahrheit? Auf einer philosophisch-theoretischen Ebene mag das stimmen, doch in konkreten Debatten erweisen sich solche Leute oft als Sophisten und Trolle, die das Thema zerreden. Zunächst einmal: Wer die Wirklichkeit nicht anerkennt, sollte wohl besser nicht Auto fahren. Denn dazu ist es nötig, auf veränderte Sachlagen adäquat reagieren zu können. Es gibt eben schon eine objektive Wirklichkeit – auch wenn es viele subjektive Wirklichkeiten gibt, also individuelle Wahrnehmungen, Deutungen und Einordnungen. Doch an der Realität ändern diese Einordnungen selten etwas. Und die Wahrheit? Sie ist gegeben, wenn wir die Wirklichkeit treffend bezeichnen oder beschreiben. So arbeiten Gerichte den lieben langen Tag und Wissenschaftler auch. Nur eine kleine Blase von Akademikern, meist von den Geistes- und Sozialwissenschaften geprägt, leugnet und relativiert Wirklichkeit und Wahrheit und sabotiert damit wichtige Erkenntnisprozesse und Auseinandersetzungen. In dieser Podcastfolge geht es um die Frage, was Wahrheitsrelativismus bedeutet und warum er gefährlich ist. Und es geht um ein Studienergebnis aus Schweden: Wer die Wahrheit für subjektiv hält, ist anfälliger für Unsinn und Verschwörungstheorien als Menschen, die sich an die objektive Wirklichkeit halten. Denn, wie schon Marie von Ebner-Eschenbach sagte: „Wer nichts weiß, muss alles glauben.“

Zur Studie der Forscher um Julia Aspernäs zum Wahrheitsrelativismus

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