Welche Arbeiten wird die Künstliche Intelligenz (KI) dem Menschen abnehmen und welche nicht? Thilo Baum sieht spannende Aussichten für Übersetzer und Dolmetscher – Redaktionen werden aber weiter gefragt sein. Denn nur Redakteurinnen und Redakteure sind in der Lage, Informationen zu bewerten. Ist eine Information wahr oder falsch? Beinhaltet sie eine suggestive Unterstellung? Das erkennt die KI bisher nicht. Sie korrigiert auch nur selten Unsinn im Briefing: Die Prämisse „Warum die Bundesrepublik Deutschland nicht existiert“ formuliert das KI-Tool aus zu einer hanebüchenen Argumentation, wonach der Bundesstaat wegen der Verfassungen und Gesetze der Länder nur ein Konstrukt sei. Redakteure würden so einen Schwachsinn nicht durchgehen lassen. Während die KI jede Buchstabenfolge als wahre Information deutet und im Sinne einer falschen Frage oder Prämisse antwortet, wirken Redaktionen als vernünftiges Korrektiv. KI eignet sich wunderbar, um Vorurteile zu bestätigen oder um Kochrezepte auszuspucken; für reflektierte Überlegungen mit Tiefgang und zur Einordnung von Informationen eignet sie sich bisher kaum.

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Das GIGO-Prinzip

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