Wie erkennen wir, ob uns jemand manipulieren will?

Sofern Sie mein Blog und meinen Podcast verfolgen, wissen Sie: In jüngster Zeit befasse ich mich immer wieder mit der Rhetorik der „Querdenker“, mit der Psyche von „Reichsbürgern“, mit der russischen Propaganda und mit der Frage, warum Menschen sich von Verschwörungstheorien anstecken lassen. Und, ach ja: mit Denkstörungen.

Völlig verschiedene Dinge? Ja, im Grunde schon.

Doch auch wenn diese Phänomene zunächst zusammenhanglos erscheinen: Sie haben so große Schnittmengen und so viele Gemeinsamkeiten, dass ich bei manchen Recherchen nicht weiß, ob ich sie im Ordner „Querdenker“, „Reichsbürger“ oder „Putin“ ablegen soll. Vermutlich ist es sinnvoll, alle diese Verzeichnisse zusammenzulegen.

Obwohl auf den ersten Blick Corona-Leugnung oder Impfgegnerschaft erst einmal nichts mit dem Ukrainekrieg zu tun haben, finden sich bestimmte Phänomene immer wieder gemeinsam: Wer gegen das Impfen ist, ist tendenziell eher pro Putin und pro Verschwörungstheorien. Wer die Staatlichkeit der Ukraine leugnet, leugnet auch gerne die Staatlichkeit der Bundesrepublik Deutschland. Und da ist es nicht mehr weit zu jenen Rechtsextremen, die das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 zurückhaben wollen und ab und zu bei Razzien auffliegen.

Es ist zwar Unsinn, wenn Verschwörungsgläubige sagen, alles hänge mit allem zusammen. Aber hier hängt nun wirklich einmal etwas zusammen: Der Mix aus unterschiedlichsten Themen bedient möglichst viele dafür Anfällige. Anfällig sind naive Menschen, Menschen mit psychopathologischen Prädispositionen und Menschen ohne Informationskompetenz, also ohne die Fähigkeit, Informationen treffend einzuordnen. Jeder aus dieser heterogenen Gruppe bekommt genau das Maß an Irrsinn serviert, der ihm oder ihr gerade noch plausibel erscheint. Ob dabei die Erde flach ist, Verkehrsflugzeuge Drogen versprühen, die NATO Russland bedroht oder Corona-Impfstoffe Gift sind, ist dabei völlig egal. Hauptsache, es sät Zwietracht.

Auch der Menschenschlag ist dabei stets der gleiche: Neben den Menschen, die sich manipulieren lassen wie Sektenopfer, haben wir die Manipulateure, also Täter. Und so sammeln sich die Vertreter unterschiedlichster Behauptungen gerne gemeinsam bei Demos und haben untereinander keinerlei Berührungsängste. Eines eint sie dabei: die Liebe zu wirren Assoziationskaskaden. Wie gesagt für jeden in der passenden Dosis.

Gute Quelle zur Demagogie: Psiram

Dass die unterschiedlichsten Themen aus der Verschwörungs-Comunity eng miteinander zusammenhängen, zeigt exemplarisch ein Blick auf den Schweizer Historiker Daniele Ganser, der im deutschsprachigen Raum ein ganzes Kuriositätenkabinett verbreitet:

Die Frage, warum auch gebildete und intelligente Menschen diesem Unsinn folgen, habe ich in mehreren Blogbeiträgen bereits versucht zu beantworten – zum Beispiel in „Geschwurbel erkennen“ oder in „Wie anfällig sind Sie für Demagogie?“. Kernerkenntnis: Weder Bildung noch Intelligenz schützen vor Denkstörungen.

Das erklärt, warum auch Ärzte immer wieder in Konflikt mit dem Gesetz geraten oder wirre E-Mails schreiben, die Zweifel an ihrer Eignung aufkommen lassen.

Ein Erklärungsansatz beim „Volksverpetzer“ lautet, die Welt der Verschwörungstheorien sei ein „Sog an mentalen Abkürzungen“, und theoretisch seien wir alle gefährdet. Ersteres ja, Zweiteres wiederum denke ich nicht. Ich denke, wer bei Verstand ist und klar denkt, rutscht in diese Parallelwelt nicht ab. Wer alle Tassen im Schrank hat, glaubt nicht, dass wir alle an den Impfungen sterben. Ein Mensch, der bei sich ist, publiziert auch keine KZ-Andeutungen wie „Impfen macht frei“, sondern weiß, dass der Vergleich der Situation heutiger Impfgegner mit jener der Juden 1933 bis 1945 völlig unangemessen ist. Wer es dennoch tut, ist entweder publizistisch komplett unqualifiziert und hat keine Ahnung vom Handwerk – oder ist Täter und zielt auf die Destabilisierung der Gesellschaft.

Zugleich trifft sicher dieser Satz beim „Volksverpetzer“ zu: „Verschwörungsideolog:innen funktionieren, weil sie immer mehr Bullshit glauben, als man debunken kann.“

Bevor ich zum Thema Manipulation komme, hier noch eine Würdigung: Die Leute von Psiram – oben schon verlinkt zu Daniele Ganser – leisten eine wichtige Arbeit beim Entlarven von Spinnern, Demagogen und Manipulateuren aller Art. Vor allem der Eintrag „Rhetorik der Pseudomediziner und Vermarkter zweifelhafter Produkte“ ist faszinierend – darin finden sich zahlreiche Parallelen zur Rhetorik von Demagogen.

Woran also erkennen wir, ob uns jemand manipuliert?

Relativismus und Whataboutismus

„Aber du manipulierst doch auch“, lautet jetzt die sofortige Reaktion mancher Leute. Und genau damit manipulieren sie. Denn es ist keineswegs so, dass Meinungsäußerungen grundsätzlich manipulieren. Es ist auch nicht so, dass das Beleuchten von Hintergründen manipuliert. Auch die Wahrheit zu sagen, ist keine Manipulation.

Manipulation bedeutet, Menschen mit Lügen, Halbwahrheiten und Auslassungen zu einer Meinungsbildung zu bewegen, die bei Kenntnis aller relevanten Kriterien und der Wahrheit anders ausfiele. Weil Manipulateure das wissen, relativieren sie den Begriff der Manipulation und weiten ihn auf sämtliche Äußerungen aus – auch auf die, die die Manipulation aufzeigen. Und das wiederum ist manipulativ.

Hier haben wir es mit einer Relativierung oder Verwässerung zu tun: Weil ohnehin alles Manipulation sei, sei die Manipulation beispielsweise seitens der russischen Propaganda gar keine Manipulation. Thema erledigt – naive Menschen fallen tatsächlich darauf herein. Manche glauben sogar, Manipulation sei Meinung und daher von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Inwiefern fallen diese Menschen darauf herein? Weil es eben nicht manipulativ ist, Manipulation zu erklären und anhand von Beispielen zu belegen. Es ist auch kein Angriff, sich zu verteidigen. Aber die Demagogen der heutigen Zeit verdrehen eben alles, und so ist Putin das arme Opfer, obwohl er einen Angriffskrieg gestartet hat.

Daher ist mit dem Relativismus auch der Whataboutismus verwandt: „Was ist eigentlich mit …?“ Beispiel: Wir beklagen Putins Angriff auf die Ukraine, und die Putin-Trolle sagen: „Aber die Amerikaner waren doch auch in Vietnam. Und überhaupt Colin Powells Lüge über Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen.“

Auf den ersten Blick überzeugen diese Einwände. Doch rechtfertigen sie einen Angriffskrieg?

Das Relativierende beim Whataboutismus lautet: Wenn die Amerikaner Vietnam angreifen dürfen, darf Russland auch die Ukraine angreifen. Auf diese Kinderlogik setzen zahlreiche Manipulateure, und es ist erschreckend, wie viele erwachsene Menschen dieser Logik folgen. Welchen ethischen Kompass ihnen das Elternhaus und die Schule beigebracht haben, darüber will ich gar nicht nachdenken.

Durch das Relativieren lenken Manipulateure vom Thema ab: Vietnam und Irak sind Vergangenheit – es geht jetzt und hier um die Gegenwart. Putin kann den Krieg sofort beenden. Zumal die USA weder in Vietnam noch im Irak US-Pässe verteilt haben und gesagt haben, dies sei jetzt Amerika. Während Putin die Ukraine in der Tat erobern will, er spricht ihr die Staatlichkeit ab und will „russische Erde“ zurückholen.

Angst schüren

„Wer sich gegen Corona impfen lässt, wird in wenigen Jahren daran sterben.“ – „Wir werden bald keinen Strom mehr haben.“ – „Die Regierung wird uns das Reisen verbieten.“ – „Der Euro wird crashen.“

Mit solchen und anderen Behauptungen legen Manipulateure den Grundstein für ihre Demagogie: Angst. Naive Gemüter denken nicht weiter darüber nach und lassen sich verängstigen – und damit einseifen. Profiteure sind Anbieter von Prepper-Bedarf und entsprechender Literatur dazu. Und auch der Kreml profitiert, der die westlichen Gesellschaften seit Jahren destabilisieren will. Er verbreitet den Eindruck, die dekadenten westlichen Systeme könnten nicht für Sicherheit sorgen.

Versucht also jemand, Ihnen Angst zu machen? Dann sollten Sie genau hinhören und hinschauen: Geht es hier um eine reale, tatsächliche Gefahr? Oder raunt Sie jemand mit Spekulationen voll? Vor allem mit Behauptungen, deren Wahrheitsgehalt Sie nicht prüfen können und die sich vor allem nicht sofort und nur mit enormem Aufwand widerlegen lassen?

Gerade Manipulateure aus dem „Querdenker“- und Putin-Umfeld setzen auf diese Taktik: Was wir nicht gleich widerlegen können, bleibt erst mal im Raum stehen. Und damit gilt es. Die Gegenseite darf sich jetzt damit so lange herumschlagen, bis sie die These ausgeräumt hat. Ein grandioses Mittel der Desinformation!

Die Demagogen haben dabei natürlich nicht Ihr Wohlergehen im Sinn, sondern ihr Geschäft oder die Verunsicherung der Gesellschaft. Oder beides. Aber Sie als Opfer der Propaganda sind diesen Tätern völlig egal, Sie sollen nur die Lügen weitertragen. Sie sollen bei der nächsten Wahl eine demagogische Partei wählen und damit im Sinne Putins die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland destabilisieren. Oder die Österreichs. Oder der Schweiz. Oder jedes anderen westlichen Landes.

Gerade wenn in Ihrem persönlichen Umfeld immer wieder Menschen scheinbar gutmeinend und wohlwollend mit schlimmsten Horrorszenarien auf Sie zukommen, sollten Sie wachsam sein: „Gerade du als Mutter solltest doch sensibilisiert sein für die Spielzeuge, auf denen versteckte Zeichen für Pädophile angebracht sind“ – da geht es niemandem um Ihr Wohl als Mutter und das Wohl Ihrer Kinder, sondern es ist Demagogie für den alten QAnon-Schwachsinn, als Angstpaket verpackt für Mütter, ebenfalls mit dem Zweck der Destabilisierung, hier der US-Gesellschaft. Donald Trump soll wieder an die Macht, Putins Mann in Washington.

Die Masche ist klar: Der Demagoge appelliert an Ihr Gewissen. Und Sie wollen ja wohl eine gute Mutter sein? Diesen moralischen Druck erkennen aufgeklärte und psychisch stabile Menschen als Element der schmutzigen Rhetorik; Menschen mit schwachem Selbst sind gefährdet.

Scheinheilige Subjektivität

„Ich glaube, dass Putin gegen die Biowaffenlabore vorgehen will, die die USA in der Ukraine betreiben“, schrieb mir eine Verschwörungstheoretikerin. Was die Dame glaubt, sei ihr überlassen – was solche Leute glauben, ist insgesamt nicht maßgeblich. Doch es geht auch nicht darum, was sie denkt, sondern es geht darum, was ich denken soll. Die Dame geht mir gegenüber hoch manipulativ vor, und damit ist auch sie ein Putin-Troll.

„Ich glaube“ – das heißt: Du musst es ja nicht glauben, ich stelle es auch nicht als Fakt hin, sondern ich kennzeichne meine Ansicht als Meinung.

Wir haben es hier mit einem sehr perfiden Manipulationsmittel zu tun: Wenn jemand „aus meiner Sicht“ sagt, dann ist er ja offenbar völlig unverdächtig jeglicher Manipulation, oder? Und genau deswegen nutzen Manipulateure diese Wendung. Wer kann schon was gegen das Glauben haben? Oder dagegen, etwas anzunehmen?

Besonders hinterhältig dabei: Das „Ich glaube“ markiert nicht nur die Vermutung über Putins Vorgehen als Meinungsäußerung, sondern auch die darin untergebrachte Behauptung, die USA unterhielten Biowaffenlabore in der Ukraine. Medienrechtlich gesehen ist es der Versuch, eine falsche Tatsachenbehauptung (es gibt laut UNO keine Hinweise auf solche Labore) als Meinung zu kaschieren, wodurch auch unbewiesene Behauptungen eine Art Unangreifbarkeit erlangen, da es ja Art. 5 GG gibt. „Ich darf doch wohl noch meine Meinung äußern“, heißt es dann – obwohl unbewiesene Behauptungen keine Meinungen sind, bis zum Beweis als Unwahrheit gelten und daher auch nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt sind.

Es spricht natürlich nichts dagegen, Meinungen als solche zu kennzeichnen: Der Satz „Meiner Meinung nach sollten wir das Meeting verschieben“ ist völlig in Ordnung und vermittelt keinerlei Manipulation. Aber wenn jemand Desinformation unter die Leute bringen will – etwa die russische Verschwörungstheorie der Biowaffenlabore –, dann ist die scheinheilige Subjektivität ein geniales Mittel, um die Manipulation zu verschleiern.

Manipulateure wissen das alles, ihre Opfer nicht. Demagogen versuchen immer wieder, Falschbehauptungen unter dem Deckmantel der freien Meinungsäußerung zu transportieren – das ist ein sehr sicheres Indiz dafür, dass wir es mit Manipulation zu tun haben. Deswegen ist ja Medienkompetenz so wichtig, also unter anderem die Fähigkeit, Tatsachenbehauptungen und Meinungsäußerungen zu unterscheiden.

Appelle an die Eitelkeit

„Jeder soll sich selbst seine Meinung bilden.“ Das lesen und hören wir, nachdem jemand mit Andeutungen, Spekulationen und Auslassungen einen manipulativen Eindruck erzeugt hat. Klingt gut, nicht? Wir wollen schließlich gut dastehen, auch vor uns selbst, und so gehört es dazu, dass wir selber denken. Schließlich wollen wir kein „Schlafschaf“ sein, das nicht denkt.

Diese Eitelkeit nutzen Manipulateure. Das Muster: nichts Anfechtbares explizit behaupten, sondern nur Andeutungen einer fiesen Verschwörung bringen (also raunen), dann einen schlimmen Eindruck erwecken, ohne ihn explizit zu benennen – und dann dem empörten Publikum scheinheilig die Wahl lassen, selbst zu entscheiden, was richtig ist. Das Publikum lässt sich einseifen und denkt: Hier erhalten wir Informationen, die die „Mainstream-Medien“ verschweigen, doch zum Glück können wir uns unsere „eigene Meinung“ bilden.

Dass bei der „Lügenpresse“ Leute sitzen, die Informationen verifizieren und falsifizieren, hat die Zielgruppe der Desinformation mangels Medienkenntnis nicht im Blick. Was eine Tatsachenbehauptung ist, was eine Spekulation, was eine Meinungsäußerung – wissen sie nicht. Im Idealfall bildet sich das Volk also dann die Meinung des Demagogen, und die Propaganda hat ihr Ziel erreicht. Dabei stellt sich die Frage, wer hier eigentlich die „Schlafschafe“ sind.

Es ist eine alte, aber immer noch wirkungsvolle Masche, auch um arglose Menschen für Sekten zu gewinnen. Der Trick hat schon in den Siebzigern und Achtzigern funktioniert, wenn Leute in Sekten abgerutscht sind. Nach dem Ende der DDR fielen zahlreiche Leute im Osten mangels Erfahrung auf Sekten herein, während die damalige westliche Öffentlichkeit die Mechanismen kannte und daher davor weitgehend gefeit war. Inzwischen sind die erfahrenen Leute alt oder gestorben, und das kritische Denken hat sich infolge der zunehmenden Konsumorientierung nicht unbedingt weiterentwickelt.

Viele Leute denken halt nicht bis zur nächsten Bordsteinkante, und das macht sie zur Zielgruppe. Wer ein bisschen Ahnung von Informationen und Rhetorik hat, erkennt hier sofort die Manipulation – die breite Masse aber ist diesbezüglich ungebildet und frisst den Manipulateuren aus der Hand.

Benennen aufgeklärte Menschen dieses Phänomen, heißt es von Aluhut-Seite: „Nachdenken ist in Deutschland bald verboten“ oder „Corona-Diktatur“. Widerspruch stellen sie als Eingriff in die Meinungsfreiheit dar. Was völliger Quatsch ist: Leute wie Daniele Ganser füllen Stadthallen, ihre Bücher sind im Handel. Ein Daniele Ganser wird der westlichen Öffentlichkeit niemals seriös vorwerfen können, er genieße keine Meinungsfreiheit.

Aber seine Gemeinde glaubt an diese fiktive Unterdrückung. Die Realität schadet den Lügen über eine „Zensur“ und „Corona-Diktatur“ überhaupt nicht: Behauptungen dürfen gerne falsch sein, sie wirken dennoch. Es geht dann nur noch um Schlagworte und hingeworfene Versatzstücke aus Verschwörungstheorien und russischer Propaganda sowie um Meinungsfragmente in Form empörter Statements. Das Publikum reflektiert das alles nicht – es sind ja nur Meinungen, und wir dürfen uns unsere Meinung schließlich bilden.

Auch rhetorische Verdrehungen gehören zur Eitelkeit. So hören wir Sätze wie: „Ich bin da lieber kritisch.“ Wer ist nicht gerne kritisch? Allerdings verdrehen Manipulateure die Bedeutung des Adjektivs: Sie meinen damit nicht eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Pro und Contra, sondern die Ablehnung der gegnerischen Auffassung, schreibt Psiram.

Die Opfer der Manipulation hinterfragen das ebenfalls nicht: Sie denken recht eingleisig, „kritisch“ kann doch nicht falsch sein, und so fressen sie ihrem Manipulateur ebenso aus der Hand. Sie lassen sich an ihrer Eitelkeit packen (wer will schon unkritisch sein?) und tun deswegen, was der Demagoge von ihnen will. Sie plappern seinen Stuss nach und werden damit selbst vom „Schlafschaf“ zum nützlichen Idioten und auch zum Täter.

Halbwahrheiten und Gerüchte

„Man kann gegen eine Atommacht keinen Krieg gewinnen“, heißt es als Argument dafür, die Ukraine möge doch bitte kapitulieren und sich nicht weiter gegen Putins Angriff wehren. Doch, man kann gegen eine Atommacht einen Krieg gewinnen: Die Atommacht USA hat in Vietnam verloren, die Atommacht Sowjetunion in Afghanistan.

Menschen mit historisch-politischem Bewusstsein fällt das sofort ein. Sie wissen das. Und solche Leute arbeiten bei klassischen Medien. Da kommt so ein falsches Statement nur ganz selten mal ohne die nötige Einordnung durch.

Die Masse aber hat diese Kompetenz nicht. Und so ganz ohne Bildung ist es halt schwierig, am öffentlichen Diskurs teilzunehmen. Doch diesen Mangel an Medien- oder auch Informationskompetenz nutzen Manipulateure: Sie pusten Halbwahrheiten und Gerüchte in die Welt und setzen darauf, dass die Leute nicht weiterdenken. Und das funktioniert – die meisten Leute denken tatsächlich nicht weiter.

Anderes Beispiel: „Der Westen will Russland zerstören.“ Ist klar – deswegen verstärkt Russland auch nicht in erster Linie die Verteidigung, sondern greift ein Nachbarland an. Oder?

Simplen Gemütern fällt der Widerspruch nicht auf. Leuten mit Medienkompetenz schon. Sie wissen: Putin schwächt Russland ohne Not selbst. Es war aus russischer Perspektive völlig unnötig, die Ukraine anzugreifen. Und sie wissen auch: Der Westen hat ein Interesse an einem stabilen Russland, unter anderem weil dort Atomraketen rumstehen. Der Westen will kein kaputtes Russland, sondern ein Russland, mit dem man seriös arbeiten kann. Aber der Westen unterstützt halt ein Land, das Putin durch zunehmende Annexionen seiner Souveränität berauben will. Weil das Völkerrecht gilt.

Dazu kommt: Putin versteht das Prinzip der Wertschöpfung nicht. Er versteht Ökonomie als solche nicht. Laut Michail Chodorkowski versteht Putin nicht einmal das Prinzip der Win-win-Situation. Putin weiß nicht, dass das Wohlergehen mehrerer möglich ist. Er denkt, zum Wohl des einen müsse der andere einen Nachteil erleiden. Das ist einer der alten sozialistischen Denkfehler, die sehr viel Leid und Elend auf der Welt bewirkt haben, ob in der Sowjetunion, in der DDR, in Nordkorea, Kuba oder Venezuela.

Den Manipulateuren – vor allem ihrem Anführer Wladimir Putin – ist es allerdings egal, ob jemand die Strategie der Propaganda durchschaut: Es genügt, wenn die Halbwahrheiten irgendwie verfangen, irgendwas bleibt immer hängen. Ein paar Dummköpfe tragen den Müll schon weiter. Dass einige Intellektuelle im Westen und in russischen Straflagern die Lügen als solche erkennen, ist gleichgültig. Denn es gilt das Prinzip: Solange die Klugen noch diskutieren, stürmen die Dummen die Burg.

Und darum geht es ja: Schluss mit der westlichen Freiheit, Schluss mit dem dekadenten Individualismus – wir wollen hier in Deutschland und in den anderen europäischen Ländern endlich eine straffe Autokratie wie in Russland. Damit niemand mehr den armen, arglosen Friedensstifter Putin als das bezeichnet, was er ist: als Kriegstreiber. Und damit hoffentlich bald ganz „Eurasien“ nach der russischen Pfeife tanzt. Also her mit den „Reichsbürgern“, die die Demokratie bekämpfen und Putin zujubeln – und her mit denen, die alle als „Kriegstreiber“ beleidigen, die die Ukraine bei der Verteidigung unterstützen. Wieder das Prinzip, die Wahrheit komplett ins Gegenteil zu verkehren.

Seltsam ist auch, dass Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer in ihrem „Manifest für Frieden“ mit keiner Silbe Putin auffordern, seine Truppen abzuziehen. Woran mag das wohl liegen? Am Ergebnis gemessen liegt es daran, dass sie Putins Agenda vertreten und ihn in seinem imperialistischen Eroberungsfeldzug unterstützen.

In Sahra Wagenknecht zeigt sich die DDR-Perspektive, also der stalinistische Hass gegen den Westen, der angeblich faschistisch sei; in Alice Schwarzer zeigt sich der Antiamerikanismus der westlichen 68er, die nie wirklich Solidarität für die 1968 in Prag von der Sowjetarmee niedergeschlagenen Freiheitskämpfer gezeigt haben. Alles soweit vorhersehbar: US-Imperialismus böse, russischer Imperialismus gut – schwarz-weiß. Zugleich verlassen sich Wagenknecht und Schwarzer offenbar darauf, dass niemand so weit denkt. Wieder stellt sich die Frage, wer hier das „Schlafschaf“ ist.

Zu den Halbwahrheiten gehört auch der Konjunktiv, meist gepaart mit der scheinheiligen Subjektivität: „Es könnte doch sein, dass gar nicht Al Kaida hinter 9/11 steckt“, und schon ist das Gerücht in der Welt. Aber schön verbrämt und damit kaschiert per Konjunktiv. Menschen mit wenig Reflexionskompetenz lassen sich davon beeindrucken und folgen der demagogischen Linie.

Moralische Erhabenheit

Dann geben Manipulateure vor, für die gute Sache zu kämpfen. Das beschreibt schon Rudolf Bartels in seinem „Lehrbuch der Demagogik“ von 1905. Der Demagoge müsse glaubhaft machen, sich für das Wohl des Volkes einzusetzen: Es sei „durchaus notwendig, dass die Masse glaubt, der Demagoge oder seine Partei sorge für das Wohl des Volkes. Es ist ihr also dieser Glaube notwendig beizubringen, denn auf ihm beruht ihre Folgsamkeit. (…) Der Demagoge hat alle andern als Volksfeinde, Volksverräter, Volksverderber usw., als Arbeiterhasser zu bezeichnen“ (…) und „jeden, der behauptet, dass etwas, was er tue, nicht das Wohl des Volkes bezwecke, als Lügner und Verleumder zu behandeln“.

Das Gute vorzugeben, gehört also zur Methode – und deshalb ist Daniele Ganser nach eigener Aussage natürlich „Friedensforscher“ und nicht etwa „Konfliktforscher“. Framing ist alles! Und da wir es bei den Akteuren des „Querdenker“-Impfgegner-Putintroll-QAnon-Truther- und „Reichsbürger“-Komplexes mit einer ständigen Umkehr der Wirklichkeit zu tun haben, wissen wir auch, was von der moralischen Erhabenheit der Protagonisten zu halten ist.

Esoterischer Kitsch

Zum „Friedensforscher“ gehört die „Menschheitsfamilie“, von der Daniele Ganser immer wieder spricht: Wir alle sind doch eine Familie, und die soll niemand spalten. „Oh, wie schön“, säuselt das naive, vordergründig friedensbewegte Publikum, die Achtsamkeits-Coaches und Waldorflehrer, ohne die Manipulation dahinter zu durchschauen.

Sie denken: Oh, was hätten wir für eine schöne heile Welt, wenn nur alle so wären wie wir – gegen Impfungen, gegen die Wehrhaftigkeit der Ukraine, gegen die Bundesrepublik Deutschland, gegen die USA, gegen die NATO und überhaupt gegen den gesamten Westen wie Putin! Oh, wäre die Welt doch endlich kollektivistisch, und alle folgen der Linie! Es muss Schluss sein mit der freien Entfaltung der Persönlichkeit wie im individualistischen, dekadenten Westen, der sogar Schwule und Lesben duldet.

Dass die Gesellschaft gespalten sei, unterstellt Ganser wie gesagt einfach. Er impliziert, also sagt indirekt, die Impfbefürworter seien die Spalter, und das hätten wir schon bei den „Juden und Nazis“ gehabt. Als wäre es beim Holocaust um eine Spaltung gegangen! Aber dass solche schiefen Äußerungen eines Historikers nicht würdig sind und durchaus erklären, warum Ganser aus dem Wissenschaftsbetrieb fliegt, kapiert die Ganser-Gemeinde eben wieder nicht, weil ihr jegliches politisch-historische Bewusstsein fehlt, ebenso wie die Informationskompetenz, Äußerungen einzuordnen. Auch dass es die „Querdenker“ und Wissenschaftsleugner sind, die die Gesellschaft zu spalten versuchen, und das unter der Regie Putins, verschweigt Ganser.

Wieder einmal haben wir es mit einer 180-Grad-Umkehr zu tun, mit der Verkehrung der Dinge in ihr Gegenteil. Wir können daraus ableiten, dass das Ziel der Propaganda genau das Gegenteil einer „Menschheitsfamilie“ ist.

Wenn jemand heute sagt, er oder sie sei für „Frieden“, „Vielfalt“ und „Achtsamkeit“, ist leider inzwischen höchste Vorsicht geboten. Das ist schade für die seriösen Autoren in diesen Themengebieten, aber sehr oft missbrauchen „Querdenker“ und sonstige Schwurbler diese Begriffe. In Wahrheit gilt auch hier: Sie wollen das Gegenteil von Vielfalt. Diese Leute arbeiten konsequent darauf hin, dass wir ein repressives Regime nach russischem Vorbild bekommen.

Dass so viele Esoteriker Putins Krieg unterstützen, hat mich lange gewundert. Dann habe ich verstanden: Das sind gar keine Pazifisten. Und sie wollen auch nicht das Gute. Diese Leute sind gar nicht achtsam, im Gegenteil. Sie sind zutiefst egozentrisch und intolerant. Vielen Esoterikern geht es ohnehin nur darum, wie sie sich selbst gerade fühlen – darüber wollen sie sprechen. Politik? Davon haben sie keine Ahnung, weil das ja nur „das Außen“ ist. Sowieso ist der Konsum klassischer Medien viel zu diesseitig. Und so waren ganz viele politische Äußerungen aus der Richtung schon immer verlogen oder zumindest eine Mischung aus Halbwahrheiten und Interpretationen aufgrund eines sehr engen Weltbildes.

Am Ende geht es nur um esoterischen Kitsch: „Menschheitsfamilie“, „Liebe“, „Achtsamkeit“. Und damit ramponieren derzeit jede Menge spirituelle Menschen ihren Ruf. Der Ruf der Heilpraktikerszene ist beschädigt, die Waldorfschulen nimmt kaum noch jemand ernst – das sind die Folgen davon, dass sich weite Teile der spirituellen Szene von der Russland-Propaganda einfangen lassen, immer schön in Kombination mit Impfgegnerschaft, gegen die „Schulmedizin“, gegen den bösen Westen und vor allem die USA und die NATO. Obwohl die NATO nach Ende des Kalten Krieges nie so wichtig war wie jetzt.

Interessant ist vor allem, dass diese sonst „feinstofflich“ so sensiblen Esoteriker Putins menschliche Unreife nicht sehen: Er ist durch das Ego statt durch sein Selbst gesteuert, er ist ein Poser, ein Angeber – aber dafür ist die sonst so hellsichtige Eso-Szene blind. Putins ständiges Opferspielen, dieser ständige Hilfeschrei nach Liebe, diese enorme Dominanz seines Weltbildes, seine Gewaltaffinität etwa durch seine Nähe zu den Rockern der „Nachtwölfe“ – alles das lassen sie unter den Tisch fallen.

Dass Putin ein Energievampir ist, der die ganze Welt für sein kaputtes Selbst in Haftung nimmt, sehen diese Leute seltsamerweise nicht, obwohl sie sonst so gerne von „Frieden“ und „Achtsamkeit“ reden. Dass Putin als – spirituell betrachtet – sehr junge Seele eher die Rolle des Bösen einnimmt und die ganze Welt leiden lässt, ist den Esoterikern egal. Hier zerstört sich die spirituelle Szene selbst: Jeder Mensch mit ein wenig Verständnis fürs Spirituelle erkennt, dass Putin spirituell sehr arm ist, auch wenn Patriarch Kyrill von einem metaphysischen Konflikt spricht.

Zahlreiche Heilpraktiker sehen es nicht, dafür verbrettert ihr alter Antiamerikanismus zu sehr das Denken. Ob infolge der erwähnten 68er-Bewegung (West) oder infolge der sozialistischen Erziehung (Ost), in der die DDR „antifaschistisch“ war und die Bundesrepublik „faschistisch“ („antifaschistischer Schutzwall“). Der alte KGB-Mann Putin bedient beide Seiten mit dem, was sie für die Aufrechterhaltung ihres Weltbildes jeweils brauchen, und so will er eben heute die Ukraine von den Faschisten befreien.

Wie gesagt: Jeder bekommt genau das Maß an Irrsinn serviert, das er gerade noch für plausibel erachtet. Hauptsache, es spaltet. Und Hauptsache, es destabilisiert die westlichen Gesellschaften.

Zugleich fühlt sich die Eso-Szene in ihrem Kampf gegen das Böse bestätigt, so wie der linke Rand in seinem „Antiimperialismus“. Dass Putin imperialistisch agiert, blenden diese Leute aus.

Isolation durch „alternative Medien“

Direkt im Zusammenhang mit der Eso-Blase steht der Rat vieler Demagogen, dem Medienkonsum zu entsagen. Auch hier hören wir von Esoterikern oft, dass Medien nur das „Außen“ darstellen, wo es doch in Wahrheit um das „Innen“ geht.

Zu diesem bekannten Ansatz kommt jetzt hinzu: Böse sind bei den heutigen Manipulateuren nur die klassischen Medien, also Medien, deren Journalisten das Handwerk gelernt haben und daher keine Halbwahrheiten verbreiten wie etwa die vielen Putinschen Kriegsnarrative. Die Gurus wollen den Blick der Leute (und damit ihre Wahrnehmung und ihr Bewusstsein) auf die „alternativen Medien“ lenken – also auf Medien, in denen die Lügen aus dem Kreml und andere Verschwörungserzählungen unhinterfragt stattfinden.

So lautet der Titel eines Videos von Daniele Ganser: „Können wir den Medien noch vertrauen?“ Schon der Titel zeigt, an wen Ganser sich richtet: an Menschen, die sich durch Suggestivfragen manipulieren lassen. Und selbstverständlich darf das Publikum selbst entscheiden – es bekommt allerdings nahegelegt, dass diese Entscheidung am Ende nur in eine Richtung ausgehen kann.

Von der Taktik her haben wir es hier mit der Isolation zu tun: Sekten versuchen so gut wie immer, ihre Opfer vom Informationsfluss der Außenwelt abzuschneiden, weil der externe Blick die Gehirnwäsche stört. Wer sich in den Fängen einer Sekte weiterhin unabhängig informiert, könnte die Sekte hinterfragen, und das darf nicht sein. Medienprofis kennen diese Taktik von Sekten und anderen Demagogen, die Sektenbeauftragten der Kirchen kennen das alles auch. Wer davon keinen Schimmer hat, sind die Leute, die sich von ihren Gurus bereitwillig manipulieren lassen und sich dabei für die Erleuchteten halten und die normalen Menschen außerhalb der Sekte für „Schlafschafe“. Entsprechend der nahezu vollständigen Umkehr von Fakten in ihr Gegenteil eben, wie gehabt.

Also: Von ARD, ZDF, dem „Spiegel“ und dem „Standard“ raten die Demagogen ab. Diese Medien decken die Lügen auf, was den Demagogen natürlich nicht passt – aber weil sie das so nicht sagen können, behaupten sie, diese Medien seien Teil einer Verschwörung, die die Wahrheit unterdrücke. Besser solle man sich „im Internet“ informieren und sich selbst eine Meinung bilden. Dort stoßen die Leute dann auf jene Medienwelt, die sich einen Dreck um journalistische Standards kümmert und Putins Propaganda sowie jeden anderen Unfug eins zu eins als Fakt ausgibt.

Es klingt aus spiritueller Sicht erst mal gut, sich mit dem „Innen“ zu befassen und weniger mit dem „Außen“. Zu einem guten Teil hat das auch Sinn, gerade wenn es um die Verbindung zu uns selbst geht, zu unserem inneren Wesen. Aber hier missbrauchen Demagogen die spirituellen Ansätze, um ihre Opfer zu isolieren – weg von der kritischen Betrachtung, rein in die Gehirnwäsche. Kein seriöser spiritueller Mensch fördert so etwas.

Zur Gehirnwäsche gehören zwei

Wichtig ist es heute, selber zu denken und eben kritisch zu sein. Wir sollten es nicht zulassen, dass die Demagogen und Manipulateure diese Vokabeln kapern und ihre Bedeutungen verdrehen. Es braucht gerade jetzt eine enorme Wachsamkeit dafür, dass Putins bisher sehr erfolgreiche Destabilisierung der westlichen Gesellschaften nicht noch weiter fortschreitet.

Das wichtigste Mittel dazu: Informationskompetenz. Also: Informationen einordnen, verstehen, weiterdenken. Und: sich nicht am Ego packen lassen, an der Eitelkeit. Und: nicht den Demagogen auf den Leim gehen, weil sie angeblich für das Gute eintreten. Sondern die Augen öffnen und die Sachlage sehen, wie sie ist: Putin ist der Kriegstreiber, die Corona-Impfstoffe haben jede Menge Leben gerettet, und die Erde ist rund. Es gibt keine unterirdisch gefangenen Kinder und keine Chemtrails. Und: Die Ukraine darf sich ebenso am Westen orientieren wie andere Länder, wenn sie das will. Und: Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis und bedroht Russland nicht, hat sie noch nie. Und: Es gibt keine Ost-Erweiterung der NATO, sondern die Bewegung geht nach Westen – zahlreiche osteuropäische Nationen suchen mit gutem Grund Schutz. Vieles, was die Putin-Trolle und Anti-Impf-Demagogen behaupten, ist um exakt 180 Grad anders als behauptet.

Zum Schluss noch ein wichtiger Punkt: Zu jeder Gehirnwäsche gehören zwei. Darunter jemand, der sich manipulieren lässt. Die allermeisten Opfer von Verschwörungserzählungen, Sekten und Putin-Lügen haben sich dazu entschieden, sich manipulieren zu lassen. Es ist die freie Entscheidung eines jeden, entweder selbst zu denken oder das Denken abzuschalten. Ob wir mental führen oder folgen, entscheiden wir selbst. Wir können die Hoheit über unser Denken behalten, wir müssen es nicht abgeben.