Wie schreibe ich ein Buch? Die Anleitung
Wie schreibe ich ein Buch? Wie werde ich Autorin oder Autor? Möglicherweise fragen Sie sich das. Und siehe da: Ich kann Ihnen helfen, diese Frage zu beantworten. Lesen Sie in meiner Anleitung, worauf es bei Ihrer Buchplanung ankommt und welche Schritte ich empfehle.
Hallo und guten Tag! Schön, dass Sie auf meiner Website gelandet sind. Mein Name ist Thilo Baum. Ich helfe dabei, Inhalte jeglicher Art zu strukturieren, in die richtige Form zu bringen und in den passenden Kanal zu schicken. Zum Beispiel als Buch.
Ich selbst habe schon einige Bücher geschrieben, in Verlagen und auch im Selfpublishing. Und ich habe schon einigen Menschen geholfen, ihre Bücher zu schreiben und zu veröffentlichen. Zum Beispiel dem lieben Arndt Gerhardts mit dem Buch „Hurra, mein Haus ist weg! Die Schritt-für-Schritt-Anleitung für entspannten Immobilien-Verkauf“ (Eigenverlag). Oder der lieben Dr. Monika Hein mit dem Buch „Sprechen wie der Profi“ (Campus). Ich schreibe das hier, weil die beiden Autoren meine Hilfe in ihren Büchern erwähnen. Ansonsten bleiben meine Kunden auch gerne anonym, was ich natürlich respektiere.
1. Bücherschreiben ist ein Handwerk
Überhaupt ist es nicht schlimm, sich beim Bücherschreiben helfen zu lassen. Ich lasse mir auch in vielen Dingen helfen: beim Webdesign zum Beispiel. Niemand muss alles können. Und so erwartet auch niemand von Ihnen, dass Sie Bücher schreiben können. Gerade wenn Sie Expertin oder Experte in Ihrem Fachgebiet sind, erwartet niemand von Ihnen Erfahrung mit Exposés, Inhaltsverzeichnissen, Titelfindung und Verlagen. Dafür gibt es Leute wie mich: Redakteure in der Publizistik (das habe ich mal gelernt, ich bin ausgebildeter Zeitungsredakteur) oder eben Lektoren bei Buchverlagen.
Natürlich können Sie Ihre Buchidee zu einem Exposé zusammenstellen und an Verlage schicken. Machen Sie das gerne, wenn Sie denken, dass Sie es können. Aber vielleicht ist es klug, sich vorher mit einem Profi zusammenzusetzen, der das wirklich kann. Und sich dafür Hilfe zu holen.
Ich weiß, dass Sie jetzt möglicherweise innerlich protestieren: „Ich habe in Biochemie promoviert! Ich werde doch noch wissen, wie man ein Exposé und ein Buch schreibt!“ Oder Sie denken das als Jurist/-in oder Ingenieur/-in. Ja, klar. Niemand will Ihre Kompetenz anzweifeln. Auch ich nicht. Sagen wir es mal so: Wenn Sie wissen, worin sich Sachbuch, Ratgeber und Fachbuch unterscheiden, wie ein Exposé aufgebaut ist und was einen guten Buchtitel ausmacht – dann frisch ans Werk! Ich halte Sie ganz bestimmt nicht auf.
Ich selbst habe übrigens Publizistik studiert, Fernsehjournalismus gelernt mit Bildgestaltung, Beleuchtung, Kameraführung und Filmmontage, bei der Zeitung in verschiedenen Positionen als Redakteur gearbeitet und einige Bücher geschrieben. Mit meiner Hilfe haben auch schon manche Autorinnen und Autoren ihre Erstlingswerke veröffentlicht. Ich weiß, wie man Themen erarbeitet, zu Inhalten verdichtet und diese Inhalte in eine Form bringt und ins richtige Medium kanalisiert.
Vor dem Hintergrund meines Wissens und meiner Erfahrung erstaunt es mich, wenn jemand kurzerhand behauptet, er könne das auch. Respekt! Ich würde mir nicht anmaßen zu behaupten, ich sei gut in Biochemie, wenn ich das nicht studiert habe.
Hatte ich schon erwähnt, dass die Arbeit an Texten und Inhalten eine viel größere Würdigung verdient als landläufig üblich? Nein? Dann erwähne ich es jetzt. Gute Redakteure und Contentproduzenten sind Gold wert! Würdigen Sie dieses Handwerk bitte.
2. Eine kleine Geschichte vorab
Bevor wir zur Arbeit an Ihrem Buch kommen, lassen Sie mich bitte eine Geschichte erzählen. Eine wahre Geschichte. Im März 2021 rief mich eine Frau auf dem Handy an und sagte, sie brauche Hilfe bei ihrem Buch. Sie habe mein Buch „Vom Experten zum Autor“ gelesen und wolle unbedingt mit mir arbeiten.
Ich fragte sie, worum es in ihrem Buch gehe. Sie sagte, sie habe aus ihrer Arbeit an verschiedenen wissenschaftlichen Instituten eine Unmenge von Skripten, aus denen sie gerne ein Buch machen wolle. Ich antwortete, das klinge spannend, und fragte, ob ich da mal etwas lesen könne.
Sie sagte, sie wolle zuerst ein Angebot von mir, um zu erkennen, ob die Zusammenarbeit überhaupt denkbar ist. Sie wollte das Angebot unbedingt per Post. Überhaupt laufe die gesamte Kommunikation zwischen uns, da alles sehr geheim sei, per Post und per Fax. Eine Korrespondenz per E-Mail lehnte sie ab. Auch Datenträger per Post seien zu unsicher, da sich USB-Sticks hacken lassen.
Da war mir klar, dass es keine Zusammenarbeit geben wird. Und zwar aus den folgenden Gründen:
- Kein Buchberater verrät Inhalte seiner Kunden. An wen auch? An den Papst? Oder ist die Angst, dass der Buchberater das Buch kurzerhand selbst unter seinem Namen schreibt? Wie, ohne Know-how und Erfahrung? Und vor allem: wozu? Und in welcher Zeit? Kommt raus, dass ein freier Redakteur oder Lektor mit den Ideen oder Texten seiner Kunden hausieren geht, kann er seinen Job an den Nagel hängen.
- Ohne einen Eindruck von den Texten kann ich mir kein Bild von einem Buch machen und davon, ob und wie sich das Ganze auf die Beine stellen lässt. Folglich kann ich nicht helfen und streng genommen auch kein Angebot schreiben.
- Per Post und per Fax zu arbeiten, verlangsamt den Prozess enorm, vor allem die Arbeit an Texten. Bei geheimen Themen wird sich eine möglichst sichere Übermittlung für digitale Daten finden lassen, VPN-Tunnel bekommen auch andere aufgebaut. Zumal diese Wissenschaftlerin ihre Inhalte nach eigener Angabe seit Jahren in Vorlesungen verwendet. Unter ihren Studenten schienen bisher keine Spione zu sein.
Ein Extremfall? Vielleicht. Aber ich denke, viele Fachleute sind so. Das kommt aus dem universitären Denken in Details und Eventualitäten. Sehr viele Spezialisten versuchen, sämtliche Bedenken vorab auszuschließen. Daraus folgt ein Rattenschwanz an Problemen, die ein Projekt unmöglich machen können – wie hier zum Beispiel die angeblich nötige Geheimhaltung und die mutmaßliche Angst vor den Geheimdiensten dieser Welt und bösen Kopisten aus Fernost.
Es ist ein Perfektionismus, der das Projekt verhindert. Und der damit vollkommen unprofessionell ist.
3. Seien Sie professionell!
Darum ist unbedingt Professionalität gefragt. Stellen Sie sich mal vor, Sie erarbeiten ein mustergültiges Exposé. So, wie es sein soll. Plausibel aus Verlags- und Lesersicht, übersichtlich, klar strukturiert, gut lesbare Probetexte, alles schick. Und dann trauen Sie sich nicht, das Exposé zu verschicken, weil Sie fürchten, der Verlag könne die Idee klauen. Oder ein Geheimdienst könne das Dokument unterwegs abfangen. Tja! Dann war die ganze Arbeit für den Papierkorb. Und viele Fachleute denken so. Leider.
Der erste Schritt ist also ein mentaler: Denken Sie unbedingt publizistisch professionell! Es geht um Arbeit mit Medien, um Kommunikation. Um wissenschaftliches Denken geht es nur beim Fachbuch – also wenn Sie als Expertin oder Experte Wissen an andere Experten vermitteln (zu den Buch-Genres komme ich gleich noch). Bei allen anderen Buch-Genres geht es um eine populäre Aufbereitung Ihrer Inhalte, es sei denn, Sie schreiben eine fiktionale Geschichte.
Und selbst wenn Sie einen Knaller planen, einen Scoop, der bis zur Veröffentlichung unbedingt geheim bleiben muss, dann lassen Sie mich eben vorher eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben und bitten den IT-Menschen Ihres Vertrauens, eine sichere Leitung herzustellen.
Professionalität bedeutet übrigens auch: Seien Sie umgänglich! Spielen Sie nicht die Diva. Tun Sie nicht so, als seien Sie der zerstreute Professor oder der verzweifelte Schriftsteller, der händeringend nach Formulierungen sucht. Machen Sie bitte überhaupt niemals Drama! Schreiben ist Handwerk und Dienst am Leser. Nur darum geht es.
Und verlieben Sie sich nicht in Text. Text ist Material. Text ändert man mal. Streicht Ihr Lektor schöne Formulierungen, legen Sie sie eben in einem eigenen Ordner dafür ab, damit die Formulierungen nicht verloren gehen. Aber machen Sie kein Theater und diskutieren Sie nicht über jedes Wort. Lektoren (und auch ich) haben einen externen Blick und Erfahrung darin, welche Texte funktionieren und welche nicht. Dieser Erfahrung dürfen Sie vertrauen.
4. Hat Ihre Buchidee Substanz?
Wie fangen Sie also an mit Ihrem Buch? Als Erstes sollten wir prüfen, ob genug Substanz da ist. Ist Ihr Thema so stark, dass es ein Buch hergibt? Viele bringen ein starkes Thema mit. Wenn zum Beispiel jemand eine wirklich spannende Lebensgeschichte erzählt, die anderen zeigt, wie sie ihren Weg finden. Oder wenn jemand einen Ratgeber zu einem Managementprozess plant und das Thema mal nicht von der technischen Seite angeht. So etwas finde ich interessant.
Fragen Sie sich also ehrlich: Hat Ihre Buchidee Substanz? Was gibt Ihre Idee Außergewöhnliches her?
Andere Leute haben ein starkes Thema, wissen es aber nicht. Ihnen fehlt der »Dreh«, also der entscheidende Blick auf ihre Inhalte. Oft finden diese Kunden ihr Thema durch meine Hilfe und durch einen Perspektivenwechsel. Plötzlich haben sie starken Content.
Wieder andere muss ich ablehnen. Wenn sich aus einer Idee wirklich gar nichts machen lässt, ist das nichts für mich und auch nicht für den Buchmarkt. Ich leiste nur für Bücher Geburtshilfe, von deren Relevanz ich selbst überzeugt bin.
Die Frage ist also zuallererst: Was ist das Thema? Also: Worum geht es?
Es geht erst einmal nicht darum, was Sie schreiben wollen, sondern darum, worum es geht.
Sehen Sie den Unterschied? Es geht erst mal nicht um den Inhalt, sondern um das Thema. Es geht nicht um das Bild, sondern um den Rahmen.
Ein Verlag will erst mal nicht wissen, wie oft und wie sehr Sie traumatisiert worden sind. Ein Verlag will erst mal wissen, ob Sie einen Ratgeber oder eine Jammer-Autobiografie schreiben wollen. Und ob Sie in Ihrem Ratgeber ähnlich Betroffenen konkret anwendbare Hilfe anbieten können und wie diese Hilfe genau aussieht. Und zwar im Unterschied zu den Ratgebern anderer traumatisierter Autorinnen und Autoren, deren Literatur Sie natürlich kennen.
Ein Verlag will auch erst mal nicht wissen, dass da zwei Liebende sind, die sich allmählich immer mehr hassen und planen, einander zu ermorden. Sondern erst mal will der Verlag wissen, dass Sie einen Liebes-Psycho-Thriller schreiben wollen. Dann kann der Ratgeber-Lektor, mit dem Sie da reden, nämlich sagen: Das ist ein fiktionaler Stoff, der gehört ins Belletristik-Lektorat. Und er selbst liest Ihr Konzept gar nicht, er interessiert sich nicht einmal dafür.
5. Zu welchem Genre gehört Ihr Buch?
Ratgeber, Belletristik – haben Sie sich schon überlegt, was Ihr Buch eigentlich sein wird? Die Frage zielt auf die Buchgenres. Es gibt eine Menge Buchgenres. „Genre“ ist französisch und heißt „Gattung“. Es geht also um Buchgattungen. Die wichtigste Unterscheidung dabei ist: Schreiben Sie etwas Fiktionales, also Erfundenes, oder etwas Nichtfiktionales, also etwas Reales? Unter den fiktionalen Stoffen gibt es dann Romane, Kurzgeschichten, Witzbücher und vieles andere. Unter den nichtfiktionalen Stoffen gibt es Sachbücher, Ratgeber, Fachbücher und auch vieles andere. Fotobände. Anthologien mit Beiträgen mehrerer Autoren und so weiter.
Wenn ein Verlag weiß, worum es geht, will er wissen, was für ein Genre Sie ihm anbieten und an wen genau sich Ihr Buch richtet.
Sagen Sie übrigens nicht, Ihr Buch richte sich an alle Menschen. Ja, sowas habe ich auch schon erlebt: „Mein Buch ist so wichtig, das muss die ganze Welt lesen!“ Wenn ich nachfrage, worum es geht, ist die Antwort ebenso allumfassend: „Um die große Lüge, der die ganze Welt unterliegt“ zum Beispiel. Der Autor will das große Aufklärungsbuch schreiben, das alle lesen sollen. Weil es ihnen da wie Schuppen von den Augen fällt, wie sehr die Mächtigen uns alle aufs Kreuz legen. Oder: Warum Isaac Newton (1643–1727) in allem falschlag und inwiefern wir die ganze Physik überdenken sollen. Denn 1 plus 1 ist mitnichten 2, sondern 3,4. (Ich hoffe, Sie kommen nicht mit so einem Schmu auf mich zu.)
Es ist ganz wichtig, die Überlegungen von Autoren einzuordnen. Und zwar in Genres. Die folgenden drei sind für mich die interessantesten:
Vielleicht bieten Sie einen Ratgeber an? Ein Ratgeber richtet sich von Experten an Laien, an Anwender. Einen Ratgeber holen wir uns, wenn wir eine Lösung für ein Problem suchen, zum Beispiel um unseren Selbstwert zu steigern. Also will ein Verlag zum Beispiel wissen, dass Sie einen Ratgeber für Frauen in Führungspositionen schreiben. Klares Genre, klare Zielgruppe – wunderbar.
Oder bieten Sie ein Fachbuch an? Ein Fachbuch richtet sich von Experten an Experten. Es richtet sich nicht an Laien wie der Ratgeber. Wenn Sie Blasenprobleme haben, werden Sie sich kaum das entsprechende Fachbuch vom Thieme-Verlag holen, denn das liefert Fachwissen für Ärztinnen und Ärzte. Vermutlich greifen Sie da eher zum Ratgeber.
Oder schreiben Sie ein Sachbuch? Ein Sachbuch richtet sich an die breite Öffentlichkeit, die sich für ein bestimmtes Thema interessiert. Zum Beispiel für die Ungerechtigkeiten in der Justiz oder die Mängel im Bildungssystem.
Diese Frage sollten Sie unbedingt beantworten können, bevor Sie sich ans Schreiben machen.
6. Eine gute Struktur für Ihr Buch
Sind das Thema und das Genre klar (und idealerweise auch die Zielgruppe), geht es an die Struktur.
Ist das alles nicht klar, ist eine Struktur nahezu unmöglich.
Viele Autorinnen und Autoren sind so gefangen von ihren Gedanken und so beseelt von deren globaler Bedeutung, dass sie schon den Unterschied zwischen Inhalt und Thema nicht sehen. Entsprechend unstrukturiert sind ihre Buchkonzepte: schwer zu erfassen, schwer zu überblicken. Es ist nicht auf Anhieb zu erkennen, ob es eine Autobiografie sein soll oder ein Roman. Es bleibt unklar, an welche Zielgruppe sich das Buch richtet und in welchem Regal im Buchhandel es steht. Entwerfen Autoren ihre Konzepte aus ihrer eigenen Sicht, sind sie oft völlig unverständlich und wirr. Schreiben sie sie dann noch ohne professionelle Hilfe (meist im Selbstverlag), kommen mitunter völlig wirre Werke dabei heraus.
Darum brauchen Sie eine Struktur. Ihr Konzept soll nicht dem Autor zeigen, worum es geht, sondern Außenstehenden. Das heißt: Autor/-innen müssen ihre Überlegungen übersetzen, damit andere Menschen sie erfassen und verstehen können. Da andere Menschen anders denken als wir, können wir nicht erwarten, dass sie unsere Gedanken lesen können. Eine Struktur bringt Ihren Inhalt in eine verständliche Form.
Was ist eine Struktur? Eine Struktur ist ein grober Aufbau. Zum Beispiel will ein Verlag wissen, ob Sie pro Kapitel eine Doppelseite mit einem Foto planen. Welche Fotos haben Sie, wem gehören die Rechte und sind sie technisch druckfähig? Oder ein Verlag will wissen, ob Ihr Thema drei oder zwölf Hauptkapitel verlangt. Die Frage ist, ob und wie viele Unterkapitel es gibt. Möglicherweise arbeiten Sie mit QR-Codes, die den Leser ins Internet zu Videos oder Audiodateien führen.
Oder: Planen Sie eine wissenschaftliche Gliederung? Warum, wenn es kein Fachbuch ist?
Solche Dinge sollten geklärt sein, bevor Sie auf einen Verlag zugehen. Nicht dass der Verlag Ihnen umständlich erklären muss, weshalb wissenschaftliche Gliederungen in einem Sachbuch oder Ratgeber (und erst recht bei fiktionalen Stoffen) eher unschön sind, ganz egal, wie viele tausend Semester Sie schon an der Uni herumspringen.
Strukturlosigkeit hat übrigens nichts mit dem Bildungsgrad zu tun. Es gibt jede Menge hochintelligenter Akademiker, die jede Menge wirre Konzepte und auch Bücher schreiben. Sie schaffen es nicht, ihre Gedanken aus der Perspektive anderer Menschen darzulegen. Natürlich ist dazu ein Mindestmaß an rationaler Intelligenz gefragt, aber vor allem Empathie und die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel. Es geht um die Kunst, eine Struktur zu entwickeln, die andere Menschen sofort erfassen und die plausibel ist.
Eine solche Struktur hat aber wie gesagt nur dann Sinn, wenn das Thema aus Lesersicht klar ist.
Vielleicht sehen Sie, dass ich nach dem Prinzip „Vom Großen ins Kleine“ arbeite. Ich nähere mich von außen an, ich will erst in wenigen Worten erfahren, worüber Sie schreiben. Solange dieses „big picture“ nicht klar ist, interessiere ich mich nicht für Details. Denn am Ende stellt sich Ihr Buch genauso dem potenziellen Käufer dar: Er hat keine Ahnung, was drinsteht. Er sieht nur den Titel, das Cover, den Klappentext und vielleicht das Inhaltsverzeichnis. Darum sprechen wir noch immer nicht über Ihre Inhalte. Das wäre auch Unsinn, solange die Struktur nicht sonnenklar ist. Solange die Struktur nicht steht, ist es entsprechend auch ein großer Fehler, gleich loszuschreiben, wie das viele Amateure tun.
Das ist eine meiner Hauptempfehlungen: Wir orientieren uns in unserer gemeinsamen Arbeit strikt an der Regel „Vom Großen ins Kleine“.
7. Von der Struktur zum Inhaltsverzeichnis
Aus der Struktur entwickeln wir das Inhaltsverzeichnis. Es gehört ins Exposé. Ein Verlag will wissen, wie sich die Struktur dem Leser darstellt. Dass das Inhaltsverzeichnis ein Verkaufstext ist – ob im Buchhandel oder bei Amazon – ist vielen Menschen nicht bewusst. Vom Inhaltsverzeichnis hängt es maßgeblich ab, ob jemand das Buch kauft. Ist das Inhaltsverzeichnis banal, unverständlich oder wirr, dann kaufen die Leute eher nicht.
Beim Inhaltsverzeichnis ist es unbedingt nötig, dass Sie es nicht aus Ihrer Sicht schreiben, sondern aus Lesersicht. Das ist übrigens eine der schwersten Hausaufgaben, wenn Sie mit mir arbeiten. Aber natürlich helfe ich Ihnen, Ihr Inhaltsverzeichnis entsprechend anzupassen, sodass es aus Sicht Ihrer Zielgruppe plausibel wird.
Die Kunst ist beim Inhaltsverzeichnis ganz besonders, die Perspektive umzudrehen. Viele Fachleute sind geneigt, ihre Inhalte so aufzulisten, wie sie es gewöhnt sind. In einem Fachbuch über Physiotherapie zum Beispiel könnten Kapitelüberschriften wie „Die Craniosacraltherapie“, „Die Alexander-Technik“ und „Das Kinesio-Taping“ durchaus Sinn haben – von Experten für Experten erklärt, arbeiten sich die Leser (die vom Fach sind) eben durch die Methoden. In einem Ratgeber dagegen bringt das weniger. Denn der Ratgeber richtet sich an Laien. Und welcher Laie kann sich unter Begriffen wie „Craniosacraltherapie“ und „Alexander-Technik“ etwas vorstellen? Ganz ehrlich: niemand.
Ja, ich weiß: Jetzt protestieren wieder die Fachleute. Die Physiotherapeuten sagen: „Aber das sind doch gängige Begriffe!“ Nein, sind es nicht. Die Zahl der Menschen, die sich darunter etwas vorstellen kann, ist so gering, dass unter dem Strich kaum jemand das Buch kaufen wird.
Worum es beim Inhaltsverzeichnis geht: Wir müssen die Bedeutung dieser Techniken aus Patientensicht beziehungsweise Kundensicht beschreiben und plausibel machen. Und damit ergibt sich ein völlig anderes Inhaltsverzeichnis, als es erst mal aus Expertensicht naheliegt: Statt die Methoden aufzulisten, listen wir die Funktionen dieser Methoden auf. Ein Kapitel könnte also heißen: „Die Selbstheilungskräfte des Körpers stärken“. Und darin taucht dann die Craniosacraltherapie auf – möglicherweise neben anderen Therapien.
Und dann bauen Sie das Inhaltsverzeichnis so auf, dass sich die einzelnen Punkte aus Lesersicht organisch auseinander ergeben.
Wie wäre es, wenn Sie mal ein Inhaltsverzeichnis skizzieren und wir das gemeinsam besprechen?
8. Etappenziel Exposé
Für Kundinnen und Kunden, die ihre Bücher Verlagen anbieten wollen, ist das erste Etappenziel das Exposé. Ein Exposé besteht aus:
- einem Arbeitstitel
- einer Kurzbeschreibung „Über dieses Buch“,
- einer Kurzbeschreibung „Über den Autor“ oder „Über die Autorin“,
- einer Definition der Zielgruppe und eine Beschreibung der Positionierung des Buches,
- einer Darstellung über Format und Umfang inklusive Hinweisen auf Fotos und Illustrationen,
- einem Inhaltsverzeichnis, eventuell kommentiert (Inhalte der Kapitel in maximal zwei Sätzen),
- einigen Seiten Probetext, damit der Verlag sieht, dass das Lektorat kein verkapptes Ghostwriting wird,
- einer Marktanalyse, also einer Liste mit Konkurrenztiteln und einer Argumentation, warum Ihr Buch sich trotzdem behaupten wird,
- einer Darstellung Ihrer Vermarktungsmöglichkeiten als Autorin oder Autor,
- einem Zeitplan, wann Sie mit dem Manuskript fertig sein können,
- einer Information, dass Sie das Marketing des Verlages unterstützen und über welche Kanäle Sie das tun.
Mit dem Exposé ist natürlich das Buch noch nicht fertig – das will noch geschrieben werden. Aber mit dem Exposé sind die Eckdaten klar, das Konzept steht. Selbst wenn Sie Ihr Buch im Eigenverlag publizieren, empfehle ich Ihnen zumindest ein reduziertes Exposé, damit Sie beim Schreiben in den definierten Grenzen Ihres Konzepts bleiben und sich nicht verzetteln oder am Leser vorbei schreiben.
9. Verlag oder Selfpublishing?
Eine entscheidende Weichenstellung ist die Entscheidung, ob Sie Ihr Buch in einem klassischen Verlag veröffentlichen lassen oder selbst herausbringen.
Auch diese Frage sollten Sie beantworten, bevor Sie anfangen zu schreiben.
Wenn Sie nämlich für einen Verlag schreiben, dann bekommen Sie eine Lektorin oder einen Lektor an die Seite, mit der oder dem Sie dann eng zusammenarbeiten. Und ein Lektor kann Ihnen schon deutlich reinreden.
Zugleich brauchen Sie auch beim Selfpublishing unbedingt ein Lektorat. Und auch ein Korrektorat. Beides sind unterschiedliche Dinge: Das Lektorat arbeitet auch inhaltlich und vermarktungstechnisch am Buch mit. Das Korrektorat schaut vorrangig nach Fehlern und danach, ob etwas widersprüchlich ist.
Übrigens sage ich deswegen „klassischer Verlag“, weil es auch unklassische Verlage gibt. Damit meine ich Bezahlverlage oder Druckkostenzuschussverlage. Denen ist Ihr Inhalt völlig wurscht, Hauptsache, Sie bezahlen den Druck. Am Ende haben Sie stapelweise Bücher im Keller, die niemand liest. Ich rate: Finger weg von solchen Angeboten.
Aber wie entscheiden Sie, ob Ihr Buch in einem klassischen Verlag oder als Selfpublishing-Projekt erscheinen sollte? Hier sind meine Kriterien (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Die wichtigsten Vorteile einer Veröffentlichung in einem klassischen Verlag:
- Sie haben ein gewisses Renommee, wenn der Verlag einen Namen hat. Der Name eines guten Verlages wirkt wie ein Gütesiegel für die Autoren.
- Sie haben eine professionelle Betreuung bezüglich Text, Struktur, Gestaltung und Titel.
- Sie erscheinen in einem Verlagsprogramm, der Verlag macht (üblicherweise) Marketing für Ihr Buch.
- Sie müssen sich nicht um die Auslieferung kümmern.
- Sie bekommen (so sollte es sein) einen Vorschuss.
Die wichtigsten Nachteile einer Veröffentlichung in einem klassischen Verlag:
- Die meisten Verlage haben einen langen Vorlauf. Das heißt, Ihr Buch erscheint nicht so zügig.
- Manchmal verbiegen Lektoren Bücher, damit sie ins Programm passen. Als Autor müssen Sie schauen, was Sie mit sich und Ihrem Text machen lassen.
- Von den Erlösen erhalten Sie weniger als im Selfpublishing. (Aber dafür nimmt der Verlag Ihnen auch eine Menge Arbeit ab.)
Die wichtigsten Vorteile einer Veröffentlichung via Selfpublishing:
- Sie haben bei allem den Hut auf – inhaltlich, gestalterisch, ökonomisch. (Damit geht auch die Aufgabe einher, all das zu beherrschen oder dafür Dienstleister zu engagieren.)
- Wenn Sie die richtigen Dienstleister wählen für Druck, Auslieferung und anderes, dann kann der Verkauf richtig lukrativ sein.
- Sie können sehr schnell auf dem Markt sein. Auch die digitale Verbreitung lässt sich sehr einfach machen heutzutage.
Die wichtigsten Nachteile einer Veröffentlichung via Selfpublishing:
- Das Renommee ist gering. Medienleute sagen: Er oder sie hat das Buch selbstgebastelt. Damit sind Sie weniger attraktiv beispielsweise für Talkshows.
- Sie sind Verleger/-in und haben damit auch einige Rechtspflichten. Die müssen Sie beachten.
Eine Zwischenform sind Buchdienstleister wie Tredition. Ich schätze Tredition sehr, ich habe dort schon mehrere Bücher für mich und für Kunden produzieren lassen. So ein Dienstleister nimmt Ihnen einen Haufen Aufgaben ab und hält das Buch lieferbar.
Ein Rat: Ihr Erstlingswerk sollte – meines Erachtens – unbedingt in einem klassischen Verlag erscheinen. Damit etablieren Sie schon einmal ein Statement. Das gilt in jedem Fall bei Sachbuch, Fachbuch und Ratgeber. Wenn Ihr erstes Buch ein Krimi oder Liebesroman ist, kann Selfpublishing sinnvoller sein, sofern Sie über Onlinemarketing eine breite Reichweite aufbauen können. Aber bei „seriösen“ Stoffen rate ich Ihnen beim Erstling zu einem klassischen Verlag. Später können Sie dann gerne Selfpublishing-Experimente machen. Aber erst mal ist Ihr erstes Etappenziel als Newcomer das Exposé, damit Sie Ihr Buchkonzept Verlagen vorstellen können.
10. Buch schreiben: Das Manuskript
Das Schreiben selbst geht Ihnen mit einem fertigen Exposé übrigens viel leichter von der Hand. Ohne Exposé wissen viele Menschen nicht, welches Genre sie eigentlich für wen genau fabrizieren.
Natürlich haben Sie ein gut durchdachtes und ausgefeiltes Inhaltsverzeichnis, das Sie beim Schreiben nicht mehr ändern müssen. Das ist so, wenn Sie den Punkt „Inhaltsverzeichnis“ richtig abgearbeitet haben. Darum füllen Sie beim Schreiben im Grunde nur noch die Kapitel aus. Sie wissen schon vor dem Schreiben, was wo stehen wird. Das ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Sie Ihr Buch in Rekordgeschwindigkeit schreiben.
Und wie entsteht der Text technisch, der merkwürdigerweise „Manuskript“ heißt, also Lateinisch „von Hand geschrieben“? Natürlich nicht von Hand, sondern am Rechner (und Sie schicken mir Ihre Texte bitte auch nicht per Fax, sondern per E-Mail, gerne über unseren gemeinsamen Projekt-VPN-Tunnel). Wenn Sie für einen Verlag schreiben, schreiben Sie einfach in Word. Schreiben Sie für eine Selfpublishing-Produktion, schreiben Sie auch in Word, aber bitte in meinem Buch-Template, damit wir aus der Word-Datei in DIN A5 gleich die Druckdatei exportieren können.
Mein Tipp ist: Schreiben Sie auch Ihre Kapitel nicht einfach aus der kalten Hose runter, sondern machen Sie sich auch dafür einen Plan. Bei konzeptionellen Dingen bin ich ein sehr analoger und haptischer Arbeiter, ich nutze also Karteikarten oder Post-its. Manchmal schreibe ich auch mit Edding ganze Flipchartblätter voll. Wie Sie den Inhalt Ihrer Kapitel strukturieren, ist Ihnen überlassen, es gibt auch digitale Tools. Vor allem Sie müssen sich damit wohlfühlen.
Und wenn ich weiß, was in welchem Kapitel in welcher Abfolge steht, dann kommt die Fleißarbeit. Dazu stehe ich morgens extrem früh auf, manchmal um halb vier (im Sommer) oder um fünf (im Winter). Dann schreibe ich erst mal zwei bis vier Stunden. Machen Sie das, wie Sie wollen. An meine Uhrzeiten müssen Sie sich nicht halten, aber vielleicht an meine Grundüberlegung: Wenn Sie jeden Tag fünf Buchseiten in DIN A5 schreiben, dann ist ein 200-Seiten-Buch in vierzig Tagen fertig. Mein Buch „Schluss mit förmlich! So geht menschliche Unternehmenskommunikation“ hat alles in allem von der Idee bis zum fertigen Buch ein Vierteljahr gebraucht.
Zufriedene Kunden meiner Buch-Beratung
Dann möchte ich auf einige zufriedene Kunden hinweisen, mit denen ich an Büchern gearbeitet habe:
„Die Arbeit mit Thilo Baum ist supergenial. Es gibt kein vorgefertigtes Programm, sondern Thilo Baum arbeitet mit den Autoren individuell und Schritt für Schritt an deren Themen. Man arbeitet sich sozusagen von Slot zu Slot mit Hausaufgaben dazwischen. Den Termin für den nächsten Slot gibt der Autor vor, so kann man prima im eigenen Tempo arbeiten. Mir hat Thilo Baum bei einem Ratgeber über Immobilienverkauf geholfen – beim Konzept, beim Schreiben und beim Selfpublishing.“
(Arndt Gerhardts, Immobilienexperte)
„Mit Thilo Baum an einem Buch zu arbeiten, beschleunigt die Sache enorm. Er hat einen klaren Blick auf das Thema und hilft Autor*innen dabei, die Struktur für ihre Botschaft zu finden. Mir hat er bei meinem ersten Buch sehr geholfen – mit kreativen Ideen und dem klaren Fokus, vom Großen ins Kleine zu denken, fließende Übergänge zwischen den Ideen zu schaffen und alles, was man als Autorin so im Kopf hat, rund zu machen. Also: Erst die Struktur, dann der Inhalt! Mit diesem Ansatz bekommen kreative Autor*innen einen wunderbaren Plan. Ich empfehle Thilo sehr gerne weiter.“
(Dr. Monika Hein, Sprechtrainerin und Speakerin)
„Ohne Thilo hätte ich niemals angefangen, Bücher zu schreiben. Thilo hat mich dazu beeinflusst wie niemand zuvor. Er hat meinen Blick in Sachen Formulierung und Präzision enorm geschärft. Es macht unheimlich Spaß, mit Thilo Seminar- und Buchkonzepte zu erarbeiten – für Greator hat er vor Kurzem einen Onlinekurs zum Thema Bücherschreiben aufgenommen. Man merkt bei allem, dass er Voll-Profi ist. Wenn du ein Buch schreiben willst – lass dir unbedingt von Thilo helfen und nutze sein Gespür für Themen und sein Sprachgefühl.“
(Dr. med. Stefan Frädrich, Grünter von Greator und Erfinder von „Günter, dem inneren Schweinehund“)
Mein Buch zum Bücherschreiben
Sollte ich sie mit diesem Beitrag ein wenig inspiriert haben, dann freut mich das. Ein weiterführender Link ist ganz sicher der zu meinem Buch „Vom Experten zum Autor“ – darin beschreibe ich den gesamten Prozess noch detaillierter.
Außerdem ist ein weiterführender Link der zu mir: Sollten Sie mit mir sprechen wollen, dann machen Sie doch einfach einen Zoom-Termin mit mir. Ich denke mal, eine halbe Stunde genügt erst mal. Geben Sie im Formular bitte an, worum es Ihnen genau geht und was für ein Buch Ihnen vorschwebt. Und bitte bestätigen Sie die Datenschutzerklärung. Sie erhalten automatisch einen Zoom-Link.
Ich freue mich, wenn wir uns hören!