Ja, ich weiß: Buchstaben sind teuer. Wer sich überlegt, jeder Tastendruck kostet einen Euro, wird sich sehr schnell sehr klar ausdrücken.

Aber statt eines Bindestriches ein Leerzeichen zu verwenden – das spart keine Zeichen. Auch ein Leerzeichen ist ein Zeichen.

Beim Discounter unseres Vertrauens gibt es jetzt den guten Fleischsalat aus Kräut. Leider habe ich den Ort „Kräut“ in Google Maps nicht gefunden. Aber irgendwo muss Kräut ja liegen, wenn von dort ein Fleischsalat kommt. Hat vielleicht mit Kräuter-Fürth zu tun oder mit Wildbad Kräut.

Aber mal im Ernst: Was hält die Voss Feinkost und Lebensmittel GmbH in der Bahnhofstraße 4 in D-49201 Dissen davon ab, den Bindestrich zu setzen? Es ist eben „Kräuter-Fleischsalat“, kein „Kräuter Fleischsalat“. Beim Vorlesen hört sich das auch anders an: Bei „Kräuter-Fleischsalat“ liegt keine Betonung auf der Silbe „Fleisch“, beim „Kräuter Fleischsalat“ dagegen schon.

Musikalische, alphabetisierte Menschen wissen das. Sind die etwa nicht Zielgruppe?

Wie kann man so geizig sein, Bindestriche nicht zu setzen?