Das Statement von Anne Spiegel (Bündnis 90/Grüne) am Abend vor ihrem Rücktritt als Bundesfamilienministerin war offensichtlich nicht ausreichend geplant. Frau Spiegel wusste wohl, wie sie anfängt und was sie ungefähr sagt, aber gegen Ende geriet sie ins Schlingern. Das wäre nicht passiert, wenn sie das Statement professionell geplant hätte. Das Statement war zudem inhaltlich fragwürdig, weil es naheliegende Fragen ignoriert, die sich aus dem Statement heraus aufwerfen: Wenn die Familie unter Corona leidet – wie Hunderttausende anderer Familien auch –, weshalb erfasst Anne Spiegel nicht, dass sie in ihrer exponierten Stellung mit ausreichend Personal und Geld auf sehr hohem Niveau jammert? Und: Weshalb fehlt in dem Statement ein Wort des Bedauerns für die Betroffenen im Ahrtal und ein Signal, dass sie deren Perspektive versteht? Aus Anne Spiegels Statement lässt sich lernen, wie wir ein Statement planen. Dabei geht es unbedingt darum, auch Aspekte aus Sicht anderer Menschen einzubauen. In dieser Podcastfolge erfahren Sie, wie Thilo Baum das Statement aufgebaut hätte.

Link aus dieser Folge:

Anne Spiegel im O-Ton

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