Der Begriff „Geschwurbel“ bezieht sich heute nicht mehr nur auf umständlichen Ausdruck, sondern auch auf inhaltlichen Unsinn. Wer „schwurbelt“, erzählt unqualifiziertes Zeug. Huch! Darf man das sagen? Schon der Begriff „unqualifiziertes Zeug“ motiviert zahlreiche Anhänger der „Querdenken“-Fraktion zum Angriff: „Was ist denn ‚unqualifiziert‘? Wer entscheidet das? Warum wertest du?“ Aus solchen Fragen wird deutlich: Die Fragesteller haben wenig Ahnung von öffentlicher Kommunikation, also von Erkenntnisgewinn auf der Basis wissenschaftlicher Standards oder von Meinungsbildung auf der Basis gesicherter Fakten. Denn natürlich gibt es unqualifizierte Äußerungen – jeder Mensch mit Ahnung von Äußerungsrecht und öffentlicher Kommunikation weiß das. Und selbstverständlich dürfen wir werten – das Werturteil ist der Kerngedanke der Meinungsfreiheit. Ebenso wissen Profis, dass nicht jede Äußerung von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. Oft sind es auch Täter im Sinne der Propaganda, die versuchen, unsere Aussagen zu relativieren und die uns die Worte im Mund herumdrehen. Doch allen Nebelkerzen zum Trotz bleibt die Wahrheit: Es gibt nun einmal Kriterien und Maßstäbe, wonach sich qualifizierte Äußerungen erkennen lassen: Unabhängig davon, ob eine Äußerung juristisch gesehen zulässig ist oder nicht, kann sie auch qualifiziert oder unqualifiziert sein. Und es gibt natürlich auch jede Menge Spinner, die unqualifiziertes Zeug von sich geben. So viel Ehrlichkeit muss sein.
Links aus dieser Folge:
Daniele Ganser verhöhne die Opfer des Holocaust (Kieler Nachrichten)
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