Ein junger Mann will es dem Zufall überlassen, in welche Richtung er fährt – und darum steigt er am U-Bahnhof einfach immer in den Zug, der als nächstes am Bahnsteig einfährt. Weil die Linie in beiden Richtungen im Zehn-Minuten-Takt fährt, müsste die Wahrscheinlichkeit jeweils gleich sein, denkt der junge Mann. Doch tatsächlich fährt er am Ende in 80 Prozent der Fälle in dieselbe Richtung, nur in 20 Prozent der Fälle in die andere. Weil sich der junge Mann das Phänomen nicht erklären kann, erkennt er darin einen Hinweis des Universums und wird Esoteriker. Dabei fehlt ihm nur eine Information. Podcast über Unwissen, das abergläubisch macht: Viele Zeitgenossen besitzen keine Ambiguitätstoleranz, sind also unfähig dazu, Unklarheiten zu ertragen. Deswegen halten sie sich lieber an scheinbar plausible Erklärungen, als tiefer nachzudenken und zu erwägen, dass ihnen Informationen fehlen könnten. Podcastfolge über den Aberglauben von heute.

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